Verhalten bei einem Reiferplatzer

Entspannt auf der Autobahn bei 130 km/h. Es passiert plötzlich und eine Reihe Warnleuchten am Armaturenbrett schalten auf rot. Anfänglich ist eigentlich ist nicht viel anders bei Fahren. Vielleicht wie auf einer alten Betonstraße. Eine leichte Panik bricht aus. Druckabfall an einen der Reifen …

So in etwa ging es mir zuletzt auf der Rückreise von einem Kurzurlaub, als mir vorn links die Luft ausging.

Wie sollte man reagieren bei einem Reifenschaden?

Ruhig bleiben. Das Auto gerade halten und den Fuß vom Gas nehmen. Nur nicht bremsen und keine größeren Lenkbewegungen machen. Die Warnblinkanlage einschalten.

Hier in Stichpunkten und in aller Kürze: Wie verhalte ich mich bei einem Reifenplatzer richtig

  1. Ruhig zu bleiben und das Lenkrad mit beiden Händen gut festzuhalten.
  2. Den Fuß vom Gas nehmen – das verringert die Geschwindigkeit allmählich.
  3. Das Fahrzeug auf der Spur halten und so gerade wie nur möglich halten.
  4. Die Warnblinkanlage einschalten. Das kann vielleicht auch der Beifahrer machen.
  5. Auf keinen Fall bremsen!
  6. Bei einem Schaltgetriebe lässt sich der Gang schrittweise herunterschalten. Bei einem Automatik geht das manuell auch, aber hier besser aufs Fahren konzentrieren und einfach weiter kein Gas geben.
  7. Den Verkehr um sich herum beachten.
  8. Auf der Autobahn ganz allmählich versuchen, in Richtung Standtreifen zu steuern.
  9. Ab Tempo 50 kann man ganz behutsam die Bremse betätigen und den Wagen zum Stillstand bringen.
  10. Absicherung beachten. Das heißt: Warnwesten anziehen und Warndreieck aufstellen.

Wie habe ich mich verhalten und was danach getan?

Als ich in diese Situation geriet, waren wir kurz vor einer Autobahnabfahrt. 1.000 Meter vielleicht. Ich wollte wirklich nicht auf der Autobahn stehen bleiben und mich in die Gefahr eines Auffahrunfalls begeben.

Also ließ ich das Fahrzeug im Standgas bis auf rund 40 km/h ausrollen, begab mich während dieses Vorgangs ganz allmählich auf den Standstreifen und fuhr die letzten ca. 300 Meter mit wenig Gas bis einige Meter hinter der Autobahnabfahrt.

Hier angehalten, zogen alle Insassen ihre Warnwesten an und ich versuchte ein klappriges Warndreieck gut 50 Meter hinter unserem Haltepunkt aufzustellen.

Hinweis: Das sollte man vielleicht vorher mal probiert haben und das billigste Warndreieck ist wohl auch nicht die beste Wahl. Trotz trockenem, windfreiem und sommerlichen Wetter wollte das Teil nicht stehen bleiben. Nun haben wir ein neues und stabileres Warndreieck im Kofferraum.

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Mit einem Reifenreparaturset war hier natürlich nichts mehr zu machen.

Reifenschaden: Der Reifen war natürlich völlig hin

Hat sie sich doch mal ausgezahlt: Meine ADAC Plus-Mitgliedschaft

Ein Anruf beim ADAC und ein Versuch unsere Position anzugeben, folgten 3-4 weitere Telefonate mit weiteren ADAC-Mitarbeitern und dem Abschleppdienst. Dieser brauchte rund 90 Minuten, da – wie ich im Nachhinein erfuhr – das Auto nicht in einer Gefahrenzone stand. Wäre es noch auf der Autobahn oder wenigstens innerhalb der Autobahnausfahrt abgestellt worden, wäre dies dringender gewesen …

Egal! Am Straßenrad abseits der Autobahn war es für uns definitiv sicherer.

Abgeschleppt und nach Hause gebracht vom ADAC

Fahrzeugpapiere und ADAC-Mitgliedskarte bereit halten – danach fragten die Männer vom Abschleppdienst als erstes.

Nach dem Aufladen des Autos ging es zu einer rund 20 Minuten entfernten Werkstatt. Hinten auf dem ADAC-Abschleppfahrzeug unser Auto und wir zu dritt + Fahrer vorn im Fahrzeug.

Dort wurde unserer Auto auf ein anderes Fahrzeug umgeladen und wir wurden nach Hause zu unserer Werkstatt gebracht.

Das Abschleppen war Dank unseres Plus-Vertrags für uns kostenfrei. Das Wichtigste: Niemanden ist was passiert! Um beiden Vorderreifen kümmerte sich am nächsten Tag die Werkstatt.