Wer kennt das nicht: Entspannt unterwegs und nur noch wenige Kilometer vom Ziel entfernt. Doch plötzlich geht nichts mehr. Autopannen kündigen sich nicht an. Aus heiterem Himmel werden das Fahrzeug zum Wrack und unser Handeln erforderlich. Wir möchten nun genauer erklären, was bei einer Panne mit dem Auto passiert sein kann und welches Vorgehen die Pannenhilfe erfordert.
Was gilt als Panne?
Die Antwort ist, wie wir finden, ganz einfach. Bleibt das Fahrzeug ohne ersichtlichen Grund liegen, hat es eine Panne. Die Gründe könnten unterschiedlicher nicht sein. Es kann mit der Elektronik zusammenhängen, ein Reifen ist platt oder noch simpler, es fehlt einfach das Benzin im Tank.
Folgende Pannenstatistik hat der ADAC im Jahre 2022 aufgestellt. Sie gibt, wie wir finden, einen guten Überblick, welche Ursachen Pannen haben können und in welcher Häufigkeit diese auftreten.
Mögliche Ursache | Häufigkeit |
Batterie ist leer / defekt | 43,2 % |
Motor; Defekte an Zündung, Einspritzung, Kraftstoff | 23,8 % |
Generator, Anlasser, Bordnetz, Beleuchtung | 10,4 % |
Beleuchtung, Anlasser oder Kabelschäden | 11,9 % |
Reifenpanne | 8,4 % |
Schlüssel und Schlösser | 7,2 % |
Weiterhin können Klimaanlage und Heizung, Auspuff, Katalysator oder Partikelfilter für eine Autopanne verantwortlich sein. Diese Häufigkeiten sind mit 7,0 wird unter „sonstige“ zusammengefasst.
Was mache ich bei einer Panne?
Pannen sorgen dafür, dass sich das Auto nicht mehr bewegen lässt und mitten auf der Strecke zum Stillstand kommt. Dann ist schnelles Handeln gefragt. Lediglich die Service-Nummer ins Handy zu tippen und im Auto auf die Pannenhilfe zu warten, sollte keine Option darstellen.
Folgende Schritte finden wir wichtig, damit das Fahrzeug angemessen gesichert wird und keine Behinderung für den nachfolgenden Verkehr darstellt:
- Ruhe bewahren
- Fahrzeug, wenn möglich, auf dem Seitenstreifen oder in einer Parkbucht abstellen
- Warnblinkanlage einschalten
- Warnwesten anlegen (besonders auf Autobahnen wichtig)
- an der rechten Straßenseite aussteigen (zur Sicherheit nicht von Autos erfasst zu werden)
- Warndreieck aufstellen
- hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen
- Pannendienst anrufen
- gingen Ladung oder Fahrzeugteile verloren, zusätzlich die Polizei verständigen
Tipp: Warndreiecke auf Landstraßen sollten zirka 100 Meter vom Fahrzeug entfernt aufgestellt werden. Auf Autobahnen empfehlen wir eine Entfernung von etwa 150 Metern.
Wer auf Autobahnen unterwegs ist, kann eine der beinahe 17.000 Notrufsäulen für die Verständigung des Pannendienstes nutzen. Diese sind im Abstand von zwei Kilometern aufgestellt. Wo die nächste Säule zu finden ist, kann den schwarzen Pfeilen am Straßenrand entnommen werden.
Wichtig: An der Notrufsäule angekommen, wird die Klappe der Säule angehoben. Der gelbe Knopf dient dazu, die Pannenhilfe zu verständigen. Der rote Knopf ist für Unfälle gedacht und dient der Verbindung mit Rettungsdienst und Polizei.
Wie viel kostet eine Pannenhilfe?
Wer einen Schutzbrief von Automobilclubs oder Versicherungen besitzt, verständigt die im Schutzbrief genannte Service-Nummer. Bei der Betätigung von Notrufsäulen teilen Sie den Anbieter des Pannenschutzes der Zentrale mit und werden entsprechend weiterverbunden.
Wer keinen Schutzbrief besitzt, bekommt natürlich auch geholfen. Wir können den Abschluss eines Pannenschutzes aber in jedem Fall empfehlen, denn die Pannenhilfe kann sehr teuer werden und muss ohne Schutzbrief aus eigener Tasche finanziert werden.
Eine pauschale Antwort, auf die Frage, was Pannenhilfe konkret kostet, können wir nicht geben. Die Summe ist abhängig vom vorliegenden Schaden. Wer aufgrund einer leeren Batterie liegenbleibt, wird weit weniger zahlen als Fahrzeugführer, die ein Motorschaden zum Halten zwingt. Die Kosten schnellen in die Höhe, wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig ist und abgeschleppt werden muss. Wer während der Fahrzeugreparatur einen Mietwagen benötigt, zahlt auch hierfür extra.
Die Höhe der Kosten ist vom Einzelfall abhängig. Wer einen Pannenschutz besitzt, bekommt die Rechnung bezahlt – allerdings nicht immer in vollem Umfang. Auch hier liegt eine Einzelfallentscheidung vor. Wir empfehlen, das Kleingedruckte zu lesen und sich zu informieren, welche Leistungen der angebotene Pannenschutz beinhaltet.
Wie lange muss man fahren mit leerer Batterie?
Eine leere Batterie zählt zu den geringsten Problemen. Die Panne lässt sich meist durch Starthilfe beheben. Läuft der Motor wieder, sollte das Fahrzeug jedoch eine gewisse Zeit bewegt werden. Dadurch kann die Lichtmaschine die Batterie wieder ausreichend aufladen.
Wer nach erfolgter Starthilfe losfährt, sollte zwischen einer halben und einer Stunde unterwegs sein. Diese Information gibt der TÜV Süd an Autofahrer weiter.
Folgende Faktoren nehmen Einfluss auf die Ladezeit:
- Alter des Fahrzeugs
- Zustand der Batterie
- vorherrschende Außentemperaturen
Daher kann auch die doppelte der angegebenen Zeitspanne notwendig werden. Bis eine Batterie voll geladen ist, werden nicht selten bis zu 100 Kilometer Fahrzeit empfohlen. Wir raten, auf Nummer sicher zu gehen und die Batterie auszubauen und an ein Ladegerät anzuschließen.
Tipp: Während der Fahrt nach erfolgter Starthilfe sollten Sitzheizung oder Gebläse nicht aktiviert werden.
Wie schleppe ich ein Auto richtig ab?
Kann das Fahrzeug nicht vor Ort instandgesetzt werden, ist der Wagen abzuschleppen. Dies ist mittels Abschleppseil nur über kurze Strecken erlaubt.
Folgende Abschleppregeln gilt es zu bedenken:
- Standlichter einschalten, wenn im Dunkeln abgeschleppt wird
- Warnblinkanlage muss bei beiden Fahrzeugen aktiviert werden
- Höchstgeschwindigkeit maximal 50 km/h
- Abschleppseil mit roter Fahne kennzeichnen
- Abschleppseil darf Länge von fünf Metern nicht überschreiten
- Richtungsänderungen per Handzeichen anzeigen
- bei Elektronikschäden Bergung nur mit Abschleppwagen möglich
- nicht angemeldete Fahrzeuge dürfen nicht abgeschleppt werden